Dunedin

Unser nächstes Ziel nachdem wir Oamaru verließen, war Dunedin. Dort angekommen gab es dann schon die erste Überraschung: Dunedin ist eine richtige Stadt. Viele Häuser, Shoppingstraßen und viele Menschen. Nach vier Wochen Neuseeland, wo wir nur kleine Dörfer und endloslange Straßen sahen, fühlte es sich mal wieder richtig gut an, in der Zivilisation zu sein. Da zu unserer Ankunft leider ein Rugbyspiel stattfand, fanden wir nur für eine Nacht in einem Hostel Unterkunft, welche auch noch durch einen, wirklich sehr laut schnarchenden Menschen, nicht sehr erholsam war.
Zwei Tage später saßen wir dann in der Taieri Gorge Railway. Einer vierstündigen Zugfahrt, die lange den Titel der schönsten Zugstrecke der Welt trug. Da wir die Tickets auch noch zum halben Preis bekamen, hat es sich also gleich doppelt gelohnt.

Taieri Gorge Railway
Taieri Gorge Railway

Am nächsten Tag waren wir dann wieder im schönen Stadtzentrum Dunedins und genossen dort seit langem mal wieder ein richtiges Mittagessen. Nach fünf Tagen Dunedin, in denen wir ein bisschen den Luxus der Zivilisation genossen, geht es jetzt weiter in die Catlins, den südlichsten Süden der Insel, von wo aus die Fähre uns nach Stewart Island bringen wird.

Der Schnarcher aus Dunedin

Diesen Blogeintrag widme ich dem lautesten Schnarcher, den wir auf unserer bisherigen Reise je gehört haben. Es mag belanglos klingen „einfach ein Typ, der laut schnarchte“, aber das war es bei Weitem nicht. Um euch zu erläutern, dass es eben nicht irgendjemand war, folgt eine kurze Aufzählung: Wir hörten schon so manche Leute schnarchen. Mal waren es einzelne Personen, welche ein ganzes Zimmer wach hielten mit ihren unregelmäßigen Atemproblemen, und mal waren es Personen, welche zwar gleichmäßig aber extrem laut schnarchten. In seltenen Fällen sind es sogar zwei Personen, welche sich im Schlaf abzusprechen  scheinen, indem sie jeweils in den Pausen des anderen hinein musizieren.
Der Mensch, um den es hier aber geht, verbindet alle Eigenschaften und noch weitere. Um 6 Uhr morgens kam er in unser Zimmer und war sogar zu besoffen, um sich auszuziehen. Geschweige denn das Hochbett zu erklimmen. Nach dem 10-minütigen Kampf gegen die Schwerkraft hatte er es geschafft. Jeder im Raum war schon lange wach und angenervt, aber lag im Bett. Nach wenigen Sekunden schlief er dann.
Und es begann. Nicht wie gewöhnlich erst sehr leise und dann immer lauter werdend. Er begann schon im guten Mittelfeld der Lautstärke und wurde von Minute zu Minute immer noch ein bisschen lauter. Nach fünf Minuten erreichte er eine Punkt, den ich zuvor für unmöglich hielt. Er begann zweistimmig zu schnarchen. Und obwohl wir uns nur noch mit annäherndem Geschrei verständigen konnten, wurde er noch  lauter. Das war jenseits von gut und böse. Das war einfach nur noch lächerlich. Wir waren auch gar nicht mehr sauer auf ihn, weil die Situation komplett bescheuert war. Jeder im Raum fing an zu lachen.
Irgendwann reichte es, und wir weckten ihn. Nachdem er mehrere Sätze in einer Sprache von sich gab, welche keiner entziffern konnte (seine Muttersprache ist Englisch) machte er wieder die Augen zu und fing innerhalb von 7(!) Sekunden wieder an zu Schnarchen. Das war physisch unmöglich. Irgendwann verstopfte dann seine Nase, und es wurde richtig spaßig. Man hörte seinen kläglichen Versuche Luft in seinen Körper zu bekommen, was in etwa einem verstopften Abfluss ähnelte. Nach drei missglückten Versuchen einzuatmen, machte er seinen Mund auf und gab einen Ton von sich, der einem startenden Jet ähnelte. So ging es dann die restliche Nacht weiter, und auch wenn ich zwischenzeitlich einschlafen konnte, war sein Schnarchen doch so laut, dass es einen, ähnlich dem Lärm eines Flugzeuges, durch die Träume begleitete.

Oamaru

In Oamaru angekommen wollten wir auf eine Art Holiday Campground, wo wir zwar in unserem Auto schlafen, aber den Aufenthaltsraum, die Küche und die Dusche mitbenutzen können würden. Gegen 13:00 Uhr kamen wir am besagten Campground an, nur um zu sehen, dass einchecken erst in zwei Stunden möglich sei wird. Da das Wetter alles andere als gut war, blieben wir an der Rezeption sitzen. Nach 10 Minuten kam dann eine ältere Frau vorbei und fragte, ob sie uns helfen könne. Wir erklärten ihr unsere Situation, aber einchecken ginge trotzdem noch nicht, sagte sie, da sie noch sauber machen müsse. Das fanden wir zwar ein bisschen unflexibel, gerade da wir keine Zimmer belegen, sondern lediglich uns schon mal in den Aufenthaltsraum setzen wollten, aber so stand es ja immerhin auch auf dem Schild. Also haben wir uns wieder ins Auto gesetzt, und ich unternahm den Versuch, mir die Landschaft anzugucken. 15 Minuten später begann es zu allem Überfluss auch noch an zu regnen. Also zurück ins Auto und auf dem Parkplatz des Holidayparks gewartet. Nach ein paar Minuten klopft die Frau von der Rezeption an und meint, dass das so nicht abgemacht sei. Wir würden hier ja nur übernachten und nicht hier leben, weshalb wir doch bitte verschwinden sollen. Julian und ich guckten uns verdutzt und sagten nur:
„Ähm klar, kein Problem“.
Also das Handy rausgeholt und nachgeguckt, wo man denn als nä-
Da klopft sie schon wieder an… Was zum Teufel will sie denn jetzt schon wieder? Wir hatten ja nicht einmal genügend Zeit, um uns zu überlegen wo wir als nächsten hinwollen.
Zündung an, das Fenster fährt runter, und auf halben Weg nach unten beginnt sie schon an zu sprechen. Dieses mal mit deutlich mehr Nachdruck:
„Ich fühle mich extrem unwohl wenn ihr hier steht! Verschwindet. Jetzt!“
Okaaaay, da wollen wir nicht bleiben. Also runter vom Parkplatz, nach 300m an den linken Straßenrand und das Handy angeschmissen um zu gucken, wo man denn sonst für wenig Geld übernachten kann. Nirgends.
Naja gut, nach drei Wochen im Auto schlafen kann ja auch mal wieder in einem Backpacker Hostel übernachten. Wir suchten uns das billigste Hostel mit den besten Bewertungen heraus, auch wenn die Backpacker Hostels alle ungefähr gleich viel kosten.
Auf den ersten Blick sah das „Hostel“ wie ein umfunktioniertes privat Haus aus und wie sich herausstellte, war es das auch. Erst nach dem zweiten mal Klingeln öffnete die 65 jährige Besitzerin Agra die Tür, und ihr Erscheinungsbild schrie förmlich nach „Why the fuck did you wake me up?“. Ohne eine Begrüßung fragte sie uns ob einer von uns Felix sei. Nach unserem Nein folge die nächste Frage:
„Ihr wollt also auch ein Zimmer haben?“
Wir nickten nur stumm und fragten uns, wo wir denn jetzt schon wieder gelandet waren.
„Na gut, dann kommt schon rein“, sagte sie. „Wie alt seit ihr? Soo 25?“
„Nein, zwanzig.“
„Zwanzig? Niemals! Die beiden anderen Jungs hier sind zwanzig und sehen aus wie fucking 14“, sagte sie und deutete auf die in Hörweite sitzenden Backpacker, welche schmunzelten und uns begrüßten.
Während der Hausführung fuhr sie fort:
„Ihr habt in eurem Leben also noch nichts Spannendes erlebt? Bis auf beim Ecstasykauf auf dem Schulhof abgezogen zu worden?“
Wir begriffen mit jedem weiteren Satz, dass ihre schroffe Art nur oberflächlich ist oder einfach Teil ihres recht derben Humors ist.
Als wenig später drei weitere Backpacker ankamen, welche eine ähnlich herzliche Begrüßung erfuhren, beschloss Agra, uns in ihrem Auto durch die Stadt zu fahren, um uns alles Sehenswerte zu zeigen. Anfangs waren wir alle mit der Gastfreundlichkeit ein wenig überfordert, stiegen aber kurzerhand in das fünfsitzige Auto, in dem ihr Hund (ein Australien Sheppart) auch noch mitfahren wollte. So saßen dann drei Leute auf der Rückbank gequetscht und der Hund, welcher eindeutig kein Schoßhund ist, einfach irgendwo auf uns drauf. Nachdem Agra uns durch die viktorianische Altstadt fuhr, zeigte sie uns noch viele Plätze, an denen wir Pinguine bei Nacht sehen können.
Zurück im Haus genossen wir erst einmal das Internet und die Küche. Insbesondere den Toaster, da wir seit drei Wochen zum Frühstück nur ungetoastetes Toast mit Marmelade aßen.
Am Abend machten wir uns dann auf die Suche nach den Pinguinen und fanden tatsächlich ein paar. Von Agra erfuhren wir, dass es für Pinguine schon ein wenig zu spät im Jahr sei, da die meisten Jungtiere die Nester schon verlassen hatten. Aber immerhin konnten wir mit den Infos von Agra ein paar erspähen, ohne die teure Tour zu buchen.
Zwei Tage später gingen wir dann in die Steampunk Gallerie Oamarus. Ein besonderes Highlight war das „Infinity Portal“. Ein kleiner quadratischer Raum, welcher komplett verspiegelt war. Durch die Spiegel wurde eine optische Täuschung erschaffen, durch die der Raum endlos groß aussah. Mit den Lichtern und der Musik wurde der Raum dann zu einem besonderen Erlebnis. DSC_0354In der Video-Galerie dieser Seite gibt es auch einen kleinen Film.

Nach der Steampunk Galerie gingen wir auf Empfehlung eines Zimmergenossens mit drei anderen Backpackern zu der Cheesefactory und genossen für drei Dollar pro Person 14 verschiedene Käsearten unter denen viele preisgekrönt waren. Ich muss wohl kaum erwähnen, welche Freude das für unsere Zungen war, mal wieder etwas richtig Gutes zu schmecken. Vor allen Dingen etwas, was weder Toast noch Pasta ist.

Nach zwei Nächten verabschiedeten wir uns dann von Oamaru und Agra, welche unseren Aufenthalt in ihrem Hostel mit 9,9 von 10 bewertete… keine Ahnung was wir falsch gemacht haben, dass wir nicht die vollen 10 Punkte bekommen haben.

Akaroa und Mount Cook

Bevor wir uns Richtung Süden aufmachten, verbrachten wir eine Nacht in Akaroa. Unser ursprüngliche Plan sah vor, von Akaroa auf direktem Weg nach Oamaru und dann nach Dunedin zu fahren. Als wir von zwei anderen Backpackern aber hörten, dass der Mount Cook Nationalpark nur über eine Straße im Landesinneren erreichbar ist und wir nach der Tour durch den Süden an der Westcoast hochfahren wollten, beschlossen wir, vor Oamaru und Dunedin einen großen Bogen zu fahren, um uns die großen Seen und Mount Cook anzuschauen.
Nach fünf Stunden Autofahrt kamen wir an unserem ersten Campingplatz an. Direkt am Fuße des gigantischen, türkis-blauen Lake Pukaki und da wir gutes Wetter hatten, konnte man am 50 Kilometer entfernten Ende des Sees den Mount Cook erblicken. DSC_0072

Auch wenn es schön war, bei 25 Grad am See zu sitzen und einfach mal zu entspannen, gab es dort nicht viel zu tun, so dass wir beschlossen, am nächsten Tag den See hoch zum Mount Cook Village zu fahren, wo ein weiterer Campingplatz gelegen ist. Ausgehend von dem zweiten Campingplatz wanderten wir ein paar Tracks bei tief hängenden Wolken und 10 Grad. Da sich das Wetter am nächsten Tag nicht zu bessern schien, entschieden wir uns, weiter zum nächsten See zu fahren. Nach der Dusche im Mount Cook Village rissen dann aber wie aus dem Nichts die Wolken auf, und man hatte freien Blick auf die Berge und Gletscher. Also kurzer Hand wieder auf den Campingplatz und den einstündigen Track von gestern erneut laufen für die wolkenlose Sicht auf Mount Cook.

Mount Cook
Mount Cook

Da wir auf den interessantesten Tracks aber schon am vorherigen Tag entlang wanderten, fuhren wir wie geplant weiter zum nächsten See. Auch wenn die Lage ganz nett war, konnten wir dennoch vor Ort nicht viel unternehmen. Als wir dann auch noch am nächsten Morgen bei -3 Grad aufwachten, unseren Atem sehen konnten und die Scheiben vom Eis freikratzen mussten, hatten wir keine Lust mehr auf die Gegend und fuhren bei den ersten Sonnenstrahlen weiter nach Oamaru.

Arthur’s Pass

Nach dem Aufenthalt in Kaikoura ging es für eine Nacht wieder zurück nach Christchurch, wo wir uns mit den Franzosen Robin und Christoph trafen und sämtliche Einkäufe für eine Woche erledigten. Zwei Tage nach Ankunft auf dem Campground stieß dann noch Max zu uns, ebenfalls Franzose, der im Point Break Backpackers an der Rezeption arbeitet, und mit dem wir uns während unserer Zeit in Christchurch angefreundet hatten.
Obwohl wir neben einigen Tracks nicht viel unternahmen, verging die Zeit schneller, als erwartet. Das Alltagsleben war sehr einfach gestaltet. Wir hatten kein fließendes Wasser, also mussten wir runter an den Fluss gehen um Geschirr zu waschen, Trinkwasser zu holen oder um die Solarduschen aufzufüllen. Wir standen meist mit der Sonne auf und gingen kurz nach Sonnenuntergang schlafen, da es in den Bergen, fernab jeglicher Zivilisation natürlich extrem dunkel wurde. Auch wenn es eine Umgewöhnung war, um 7 Uhr aufzustehen, hatte es auch seine Vorteile. So konnten wir jeden Tag den Sonnenauf- und -untergang miterleben, welcher auf Grund des ständig wechselnden Wetters jedesmal anders war. Mal sah man in der Ferne dunkle Gewitterwolken, welche in den Bergen festhingen, mal war das ganze Tal in Nebel gehüllt, und an einem anderen Tag hatten wir wolkenlosen Himmel.
Am letzten Tag wechselten wir unseren Standort und fuhren ein paar Kilometer Richtung Christchurch, um uns die beeindruckende Gesteinsformation Castle Hill anzuschauen. Vorher erkundeten wir noch einen Höhlentrack, von dem die Franzosen gehört hatten. Nach etwas Gesuche fanden wir dann den Eingang. Wir folgten die ganze Zeit einem kleinen Fluss, welcher sich durch eine schmale, lange Höhle zog. Da wir dem Fluss folgten, waren wir natürlich die ganze Zeit im eiskalten Flusswasser, welches uns gleich zu Beginn bis zur Hüfte reichte. Wir gingen also 45 Minuten in (komplett nasser) kurzer Hose, barfuß und mit (Handy-)Taschenlampe den Höhlentrack entlang und wurden am Anfang noch von einer Gruppe perfekt ausgestatteter Kiwis belächelt. Aber wir haben es ohne Probleme geschafft. Aufgrund der Dunkelheit und des Wassers, welches zuweilen auch von oben kam, gibt es also leider keine Fotos vom eigentlichen Track, sondern nur vom Ausgang.

Ausgang Höhlentrack
Ausgang Höhlentrack

Nach dem einwöchigen Trip haben wir uns nun von den Franzosen verabschiedet, da sie nach Westen fahren wollen und wir nach Süden.

Unser erstes großes Ziel wird die Stadt Dunedin im Südosten sein. Auf dem Weg dahin bleiben wir wieder eine Nacht in Christchurch, um unsere Vorräte aufzufüllen. Mittlerweile hat man sich auch gut an Nudeln und ungetoastetes Toast mit Marmelade gewöhnt … was man so ziemlich zu allen Mahlzeiten isst. In Christchurch haben wir wieder auf dem Mackenzie’s Parkplatz im Auto übernachtet. Zwar muss man theoretisch dafür bezahlen, aber die Besitzer kümmern sich nicht darum. So geht zum Beispiel immer nur einer von uns rein, um für die Dusche zu bezahlen und öffnet dem anderen die Tür um die Ecke, welche die Barbesitzer nicht im Auge haben. Tatsächlich kümmern sich die Besitzer so wenig um die Backpacker, dass es wohl einen Tag gab, wo in einem 8-Bettzimmer nur zwei Personen bezahlten und der Rest durch den Hintereingang einfach rein ging und auf den Betten schlief.
Aber jetzt heißt es erst einmal einkaufen, Wäsche waschen, duschen und ab in Richtung Süden!

Kaikoura

Die zwei Tage Kaikoura waren für uns eine Art Urlaub vom Backpackerleben. Wir haben uns teurere Lebensmittel, eine Unterkunft in einem Backpackershostel und am Abend ein Bier in einem Pub gegönnt. Auf dem Weg nach Kaikoura starteten wir bei 15 Grad und Regen in Christchurch und endeten nach einigen Stunden Fahrt bei 30 Grad und Sonnenschein. Auch wenn Kaikoura den anderen kleinen „Städten“ Neuseelands sehr ähnelt, hatte diese Stadt ihr ganz eigenes Flair. Es gibt eine kleine Promenade mit vielen Restaurants, Bars und Souvenierläden, die als Stadtzentrum bezeichnet ist. Es wirkte wie eine Miniaturausgabe des perfekten Urlaubsortes.
Die Whale-Watching-Tour war dann der Höhepunkt des Ausfluges. Insgesamt drei Stunden waren wir auf dem Wasser und haben einen Seehund, viele Albatrosse und zwei Pottwale gesehen.

West Coast Road

Nach den zwei langen Wochen in Christchurch ging es also los Richtung Westen. Wir fuhren die einzige Strecke, die direkten Anschluss an die Westküste hat. Die Route 73 oder auch West Coast Road. Ab halber Strecke beginnt der Arthur’s Pass Nationalpark, welcher nicht nur wahnsinnig schön ist, sondern auch die Heimat der Neuseeland Keas ist.

Neuseeland Kea
Neuseeland Kea

Sehr neugierige Vögel, die nicht scheuen, direkt vor die Kamera zu laufen oder die Gummiabdichtung der Autos zu zerkauen. Da wir uns viel auf dem Hinweg angeschaut haben, wie Castel Hill, eine außergewöhnliche Gesteinsformation, oder viele kleine Seen, brauchten wir statt den angekündigten drei ganze vier Stunden. Wäre alles nicht so schlimm gewesen, wenn wir nicht erst um Fünf losgefahren wären. Als wäre die absolute Dunkelheit nach 2/3 der Strecke nicht nervig genug, kam erschwerend apokalyptischer Regen hinzu. Man müsste den schlimmsten deutschen Regen in Menge und Geschwindigkeit schon verdoppeln um nur ansatzweise an diese Wassermassen heranzukommen. Um 9 Uhr Abends kamen wir dann in totaler Finsternis an unserem Campground an. Aber immerhin hatte es aufgehört zu regnen. Am nächsten Morgen dann die Überraschung: Wir waren mitten im Dschungel.

Goldsborough Campsite
Goldsborough Campsite

Natürlich haben wir die Gegend, welche sich als Goldgräber-Location für moderne Glücksritter entpuppte, sofort erkundet. Am nächsten Tag fuhren wir dann in das unweit entfernte Dorf Hokitika. Da wir am Sonntag dort ankamen und in Neuseeland die Städte am Sonntag, aus welchem Grund auch immer, komplett leer sind, erinnerte das Dorf doch sehr an eine Geisterstadt. Zwei Tage später fuhren wir dann zum Lake Kaniere wo wir eigentlich Campen wollten, aber da es einfach nicht aufhörte zu regnen, fuhren wir nach dem Besuch der Hokitika Gorge

Hokitika Gorge
Hokitika Gorge

wieder zurück zum alten Campingplatz. Da es dort Wettertechnisch auch nicht besser war und es am nächten Tag immer noch regnete, entschlossen wir uns zurück zu fahren. Kaum dass wir den Arthur’s Pass erreichten, wurde das Wetter dann auf einen Schlag besser. Durch ein Schild am Straßenrand, welches auf die Mount White Bridge hinwies, entdeckten wir einen Ort im Arthur’s Pass, welcher so schön ist, dass wir dort wieder hinfahren werden, um ein paar Nächte da zu verbringen. Dieses mal aber mit den beiden Franzosen, die wir bisher, mangels Auto, in Christchurch zurücklassen mussten. Zwar haben die beiden ihr Auto schon gekauft, aber es ist noch kein Bett reingebaut, weshalb wir noch zwei bis drei Tage warten müssen. Da Julian und ich aber wirklich nicht länger als nötig in Christchurch bleiben wollen, werden wir ein Zwei-Tages-Ausflug nach Kaikoura unternehmen, wo wir schon eine Whalewatching Tour gebucht haben.