Nach den zwei langen Wochen in Christchurch ging es also los Richtung Westen. Wir fuhren die einzige Strecke, die direkten Anschluss an die Westküste hat. Die Route 73 oder auch West Coast Road. Ab halber Strecke beginnt der Arthur’s Pass Nationalpark, welcher nicht nur wahnsinnig schön ist, sondern auch die Heimat der Neuseeland Keas ist.

Sehr neugierige Vögel, die nicht scheuen, direkt vor die Kamera zu laufen oder die Gummiabdichtung der Autos zu zerkauen. Da wir uns viel auf dem Hinweg angeschaut haben, wie Castel Hill, eine außergewöhnliche Gesteinsformation, oder viele kleine Seen, brauchten wir statt den angekündigten drei ganze vier Stunden. Wäre alles nicht so schlimm gewesen, wenn wir nicht erst um Fünf losgefahren wären. Als wäre die absolute Dunkelheit nach 2/3 der Strecke nicht nervig genug, kam erschwerend apokalyptischer Regen hinzu. Man müsste den schlimmsten deutschen Regen in Menge und Geschwindigkeit schon verdoppeln um nur ansatzweise an diese Wassermassen heranzukommen. Um 9 Uhr Abends kamen wir dann in totaler Finsternis an unserem Campground an. Aber immerhin hatte es aufgehört zu regnen. Am nächsten Morgen dann die Überraschung: Wir waren mitten im Dschungel.

Natürlich haben wir die Gegend, welche sich als Goldgräber-Location für moderne Glücksritter entpuppte, sofort erkundet. Am nächsten Tag fuhren wir dann in das unweit entfernte Dorf Hokitika. Da wir am Sonntag dort ankamen und in Neuseeland die Städte am Sonntag, aus welchem Grund auch immer, komplett leer sind, erinnerte das Dorf doch sehr an eine Geisterstadt. Zwei Tage später fuhren wir dann zum Lake Kaniere wo wir eigentlich Campen wollten, aber da es einfach nicht aufhörte zu regnen, fuhren wir nach dem Besuch der Hokitika Gorge

wieder zurück zum alten Campingplatz. Da es dort Wettertechnisch auch nicht besser war und es am nächten Tag immer noch regnete, entschlossen wir uns zurück zu fahren. Kaum dass wir den Arthur’s Pass erreichten, wurde das Wetter dann auf einen Schlag besser. Durch ein Schild am Straßenrand, welches auf die Mount White Bridge hinwies, entdeckten wir einen Ort im Arthur’s Pass, welcher so schön ist, dass wir dort wieder hinfahren werden, um ein paar Nächte da zu verbringen. Dieses mal aber mit den beiden Franzosen, die wir bisher, mangels Auto, in Christchurch zurücklassen mussten. Zwar haben die beiden ihr Auto schon gekauft, aber es ist noch kein Bett reingebaut, weshalb wir noch zwei bis drei Tage warten müssen. Da Julian und ich aber wirklich nicht länger als nötig in Christchurch bleiben wollen, werden wir ein Zwei-Tages-Ausflug nach Kaikoura unternehmen, wo wir schon eine Whalewatching Tour gebucht haben.