Diesen Blogeintrag widme ich dem lautesten Schnarcher, den wir auf unserer bisherigen Reise je gehört haben. Es mag belanglos klingen „einfach ein Typ, der laut schnarchte“, aber das war es bei Weitem nicht. Um euch zu erläutern, dass es eben nicht irgendjemand war, folgt eine kurze Aufzählung: Wir hörten schon so manche Leute schnarchen. Mal waren es einzelne Personen, welche ein ganzes Zimmer wach hielten mit ihren unregelmäßigen Atemproblemen, und mal waren es Personen, welche zwar gleichmäßig aber extrem laut schnarchten. In seltenen Fällen sind es sogar zwei Personen, welche sich im Schlaf abzusprechen scheinen, indem sie jeweils in den Pausen des anderen hinein musizieren.
Der Mensch, um den es hier aber geht, verbindet alle Eigenschaften und noch weitere. Um 6 Uhr morgens kam er in unser Zimmer und war sogar zu besoffen, um sich auszuziehen. Geschweige denn das Hochbett zu erklimmen. Nach dem 10-minütigen Kampf gegen die Schwerkraft hatte er es geschafft. Jeder im Raum war schon lange wach und angenervt, aber lag im Bett. Nach wenigen Sekunden schlief er dann.
Und es begann. Nicht wie gewöhnlich erst sehr leise und dann immer lauter werdend. Er begann schon im guten Mittelfeld der Lautstärke und wurde von Minute zu Minute immer noch ein bisschen lauter. Nach fünf Minuten erreichte er eine Punkt, den ich zuvor für unmöglich hielt. Er begann zweistimmig zu schnarchen. Und obwohl wir uns nur noch mit annäherndem Geschrei verständigen konnten, wurde er noch lauter. Das war jenseits von gut und böse. Das war einfach nur noch lächerlich. Wir waren auch gar nicht mehr sauer auf ihn, weil die Situation komplett bescheuert war. Jeder im Raum fing an zu lachen.
Irgendwann reichte es, und wir weckten ihn. Nachdem er mehrere Sätze in einer Sprache von sich gab, welche keiner entziffern konnte (seine Muttersprache ist Englisch) machte er wieder die Augen zu und fing innerhalb von 7(!) Sekunden wieder an zu Schnarchen. Das war physisch unmöglich. Irgendwann verstopfte dann seine Nase, und es wurde richtig spaßig. Man hörte seinen kläglichen Versuche Luft in seinen Körper zu bekommen, was in etwa einem verstopften Abfluss ähnelte. Nach drei missglückten Versuchen einzuatmen, machte er seinen Mund auf und gab einen Ton von sich, der einem startenden Jet ähnelte. So ging es dann die restliche Nacht weiter, und auch wenn ich zwischenzeitlich einschlafen konnte, war sein Schnarchen doch so laut, dass es einen, ähnlich dem Lärm eines Flugzeuges, durch die Träume begleitete.
Kategorie: Menschen
Maoriorakel
Im Mackenzie’s, dem Pub-„Hostel“, lernten wir an einem Abend eine Maorifrau kennen, welche als Orakel tätig ist. Die Menschen in Neuseeland scheinen allgemein deutlich abergläubischer zu sein, als die Menschen in Europa. So findet man in den Straßen Christchurchs viele Esoterikläden und man kann vieler Orts zu Orakeln gehen, um seine Zukunft zu erfahren.
Sie erzählte uns, dass sie wärend des Erdbebens von den Menschen in Christchurch gerufen wurde, um ihnen bei zu stehen. Sie ist nun wieder in Christchurch und wird in ein paar Tagen ein Ritual abhalten, was sie als große Ehre emfindet.
Obwohl sie viele schlimme Zeiten hinter sich hat, wirkte sie vollkommen im Frieden mit der Welt und steckte voller kleiner und großer Lebensweißheiten.
Robin David
Robin ist einer der beiden Franzosen, die wir im Mackenzie’s kennen gelernt haben. Er reist zusammen mit Christoph einem ehemaligen Schulkameraden. Sie haben vor mit einem erweiterten Work&Travel Visum insgesamt 1 1/2 Jahre in Neuseeland zu bleiben. Robin möchte nach seinem Aufenthalt in Neuseeland Europa in einem alternativen Lebensstil bereisen. Diese Reise wird er nicht etwa in einem Blog oder einem Reisetagebuch niederschreiben, sondern als Comicband mit vielen kleinen Geschichten aus dem täglichen Leben. Ich finde nicht nur die Idee, eine Reise als Comic nieder zuschreiben sehr interessant, hinzu kommt noch Robins ausgesprochen guter Zeichenstil, an dem er lediglich seit einem Jahr und nur für diese eine Reise arbeitet.