Nach dem Aufenthalt in Kaikoura ging es für eine Nacht wieder zurück nach Christchurch, wo wir uns mit den Franzosen Robin und Christoph trafen und sämtliche Einkäufe für eine Woche erledigten. Zwei Tage nach Ankunft auf dem Campground stieß dann noch Max zu uns, ebenfalls Franzose, der im Point Break Backpackers an der Rezeption arbeitet, und mit dem wir uns während unserer Zeit in Christchurch angefreundet hatten.
Obwohl wir neben einigen Tracks nicht viel unternahmen, verging die Zeit schneller, als erwartet. Das Alltagsleben war sehr einfach gestaltet. Wir hatten kein fließendes Wasser, also mussten wir runter an den Fluss gehen um Geschirr zu waschen, Trinkwasser zu holen oder um die Solarduschen aufzufüllen. Wir standen meist mit der Sonne auf und gingen kurz nach Sonnenuntergang schlafen, da es in den Bergen, fernab jeglicher Zivilisation natürlich extrem dunkel wurde. Auch wenn es eine Umgewöhnung war, um 7 Uhr aufzustehen, hatte es auch seine Vorteile. So konnten wir jeden Tag den Sonnenauf- und -untergang miterleben, welcher auf Grund des ständig wechselnden Wetters jedesmal anders war. Mal sah man in der Ferne dunkle Gewitterwolken, welche in den Bergen festhingen, mal war das ganze Tal in Nebel gehüllt, und an einem anderen Tag hatten wir wolkenlosen Himmel.
Am letzten Tag wechselten wir unseren Standort und fuhren ein paar Kilometer Richtung Christchurch, um uns die beeindruckende Gesteinsformation Castle Hill anzuschauen. Vorher erkundeten wir noch einen Höhlentrack, von dem die Franzosen gehört hatten. Nach etwas Gesuche fanden wir dann den Eingang. Wir folgten die ganze Zeit einem kleinen Fluss, welcher sich durch eine schmale, lange Höhle zog. Da wir dem Fluss folgten, waren wir natürlich die ganze Zeit im eiskalten Flusswasser, welches uns gleich zu Beginn bis zur Hüfte reichte. Wir gingen also 45 Minuten in (komplett nasser) kurzer Hose, barfuß und mit (Handy-)Taschenlampe den Höhlentrack entlang und wurden am Anfang noch von einer Gruppe perfekt ausgestatteter Kiwis belächelt. Aber wir haben es ohne Probleme geschafft. Aufgrund der Dunkelheit und des Wassers, welches zuweilen auch von oben kam, gibt es also leider keine Fotos vom eigentlichen Track, sondern nur vom Ausgang.

Nach dem einwöchigen Trip haben wir uns nun von den Franzosen verabschiedet, da sie nach Westen fahren wollen und wir nach Süden.
Unser erstes großes Ziel wird die Stadt Dunedin im Südosten sein. Auf dem Weg dahin bleiben wir wieder eine Nacht in Christchurch, um unsere Vorräte aufzufüllen. Mittlerweile hat man sich auch gut an Nudeln und ungetoastetes Toast mit Marmelade gewöhnt … was man so ziemlich zu allen Mahlzeiten isst. In Christchurch haben wir wieder auf dem Mackenzie’s Parkplatz im Auto übernachtet. Zwar muss man theoretisch dafür bezahlen, aber die Besitzer kümmern sich nicht darum. So geht zum Beispiel immer nur einer von uns rein, um für die Dusche zu bezahlen und öffnet dem anderen die Tür um die Ecke, welche die Barbesitzer nicht im Auge haben. Tatsächlich kümmern sich die Besitzer so wenig um die Backpacker, dass es wohl einen Tag gab, wo in einem 8-Bettzimmer nur zwei Personen bezahlten und der Rest durch den Hintereingang einfach rein ging und auf den Betten schlief.
Aber jetzt heißt es erst einmal einkaufen, Wäsche waschen, duschen und ab in Richtung Süden!