Erster großer Blogeintrag

Tag 1: Flug – Ankunft

Der 12 Stunden-Flug nach Bangkok verging trotz Schlafmangels verhältnismäßig schnell, da das Entertainmentsystem der Emirates Fluzeuge viel Abwechslung bietet.
Wir konnten einfache Spiele, wie Pong und Yahtzee, zu zweit spielen, und es gab eine große Auswahl an aktuellen Filmen. Nach dem ersten 6 Stunden-Flug landeten wir in Dubai und durften ersteinmal gefühlte 2 Stunden mit einem Bus vom Flieger zum eigentlichen Flughafengebäude fahren und danach in dem schier endlos großen Flughafen die interne Bahn zu unserem Gate nehmen. Dort angekommen, begann das Boarding bereits in 15 Min.
Also ab zur nächsten 6 Stunden-Etappe nach Bangkok. Da uns auch auf diesem Flug Schlaflosigkeit begleitete, waren wir bei Ankunft entsprechend erschöpft. Die Temperatur von 30 Grad, hohe Luftfeuchtigkeit und die allgemein sehr schmutzige Luft Bangkoks erleichterten die ersten Stunden nach Ankunft nicht gerade.
Glücklicherweise hatte das von Moskitos belagerte Taxi eine Klimaanlage.
Zu sagen, dass der Taxifahrer uns schnell zu unserem Hostel brachte, ist mehr als untertrieben. Nicht nur, dass der allgemeine Fahrstil sämtlicher Einwohner Bangkoks unglaublich riskant ist, unser Fahrer fuhr dazu fast ausschließlich auf dem Seitenstreifen um zu überholen. Als wir ankamen, wollte er dann 700 Baht von uns haben. Ein Blick auf das Taxameter machte uns etwas stutzig, da dort lediglich 300 Baht angezeigt wurden. Da man den Preis vorher hätte verhandeln müssen, sich die Kommunikation aber sehr schwierig gestaltete, mussten wir also am Hostel direkt verhandeln.
Nach vielen billigen Erklärungen des Fahrers, wie „lange Strecke“ und „großes Gepäck“, einigten wir uns auf 500 Baht. Die umgerechnet 13 Euro für die einstündige Fahrt, die Julian und ich uns ja auch noch teilten, waren dann aber doch zu verkraften.

Tag 3: Thailand – Bangkok – Floating Markets

Der Tourguide holte uns mit einer halben Stunde  Verspätung in einem Minivan an unserem Hotel ab. Die Tour hatten lediglich zwei weitere Personen gebucht. Ein Amerikaner und ein Australier, welche sich auf ihrer Reise quer durch Asien  trafen und entschlossen hatten, gemeinsam weiter zu reisen. Auf der langen Fahrt passierten wir endlose Salinenfelder, wo die Menschen in der brütenden Hitze 5 Kilo-Säcke Salz für 20 Baht (53 Cent) am Straßenrand verkauften. DSC_0189

Nach ca. 1 1/2 Stunden Fahrzeit kamen wir an einen kleinen Fluss, wo viele Boote abfuhren. DSC_0218

Wir stiegen also zu fünft in ein solches Boot ein und fuhren 30-60 Min zu den Floating Markets. Interessanterweise fahren die Thailänder Boot wie sie Auto fahren. Nicht nur, dass bei jedem kleinsten Geschaukel des Bootes das Wasser drohte ins Boot zu laufen, dieser „Kapitän“ überholte andere Boote auf diesen kleinen Fleeten wie ein Bekloppter. Julian hat genau so ein Manöver mit seiner Handykamera (hier, auf der Video-Seite) eingefangen.

Den Markt selbst zu beschreiben ist schwer, da es eine Reizüberflutung aller Sinne war.
Es war unglaublich laut, die Gerüche wechselten von gerösteten Bananen über stinkenden Fisch bis hin zum Geruch alter Dieselmotoren. Es gab eine unbeschreibliche Vielfalt an Booten, Menschen und Ständen zu sehen und unser Tourguide brachte uns landestypische Spezialitäten – Nein, keine gerösteten Vogelspinnen oder frittierte Heuschrecken – Es war fast immer etwas, was auf Kokosnuss basierte und somit immer süß schmeckte.
Am Ende der Tour fuhren wir dann noch zu einer Art Ranch, wo man Elefanten füttern und auf ihnen reiten konnte.

Tag 5: Neuseeland – Christchurch – Ankunft

Als wir aus dem Flieger stiegen und den Sicherheitscheck passierten, waren wir bereits 30 Stunden wach, da wir, mal wieder, im Flugzeug keinen Schlaf fanden. Als wir dann in unserem Zimmer im Hostel waren, wo wir nur eine Nacht gebucht hatten und uns überlegten, wo wir als nächstes hingehen werden, bekamen wir die Schocknachricht, dass man in Christchurch vermutlich keine Zimmer mehr kurzfristig buchen kann. Grund dafür: die Cricket-Weltmeisterschaft.
Wir fragen also an der Rezeption, ob es möglich sei, den Aufenthalt spontan zu verlängern, aber sie hatten erst in zwei Tagen wieder etwas frei. Natürlich buchten wir sofort die Nächte ab dem Zeitpunkt, wo es möglich war, aber die nächsten zwei Nächte hatten wir dennoch keine Unterkunft.
Also wieder zurück am Laptop auf unserem Zimmer und auf den verschiedensten Portalen gesucht, aber bis auf Hotels für 300 € die Nacht war nichts zu finden. Nächste Idee war, das Reisebüro zu kontaktieren und zu hoffen, dass die uns eine Unterkunft in einem Hostel organisieren können. Die einzigen Hostels, die beim Reisebüro aufgelistet sind, waren aber ebenfalls wegen der Cricket-Weltmeisterschaft seit Wochen ausgebucht.
Letzte Hoffnung war dann an der Rezeption zu fragen, ob die noch einen Tipp hätten.
Nach zwei bis drei Telefonaten mit verschiedenen Hostels kam einer Angestellten dann die Idee, im Mackenzie’s anzurufen, einem Pub, der zufälligerweise auch Schlafräume anbietet. Hätte mir jemand in einer anderen Situation dort ein Zimmer angeboten, wäre ich skeptisch gewesen, ob diese Person nicht scherzen würde, aber unter diesen Umständen klang das Zimmer traumhaft. Wir bedankten uns bei der Angestellten und fuhren sofort los, um zu reservieren.
Nach einigen Problemen mit dem Kartenlesegerät dann die Erleichterung: Wir haben ein Zimmer für die nächsten zwei Nächte.
Die Räume, die zu vermieten waren, waren fast alle Gruppenräume und wir landeten in einem 9 Bett-Zimmer. Nichts ungewöhnliches in den örtlichen Hostels, auch wenn der Raum mit den Betten ein bisschen schäbig war.
Insgesamt war die ganze Ausstattung des „Hostels“ sehr veraltet. Der Herd in der Küche sah aus wie ein Museumsstück, das Besteck musste man immer Abwaschen bevor man aß, einige Stühle hatten Brandlöcher, und über dem Boden huschten Weberknechte. Alles in allem sieht es genau so aus, wie man sich ein Hostel vorstellen würde, welches von einem örtlichen, kleinen Pub bewirtschaftet wird.
Nichts desto trotz waren die beiden Nächte, die Julian und ich dort verbrachten, um einiges spaßiger als die Nacht, die wir im ersten Hostel verbrachten. Die Leute, die dort Betten bezogen, hatten das selbe Problem, wie wir es hatten. Wir waren ein Londoner, ein Australier, einige Kiwis, ein paar Deutsche, eine Belgierin und drei Franzosen. Beide Nächte verbrachten wir damit, draußen zu sitzen, Erlebnisse und Geschichten auszutauschen und Bier zu trinken.
Mit zwei Franzosen, Robin und Christoph, verstanden wir uns am besten, und als sich herausstellte, dass Robin auch am 16.2. Geburtstag hat, war natürlich klar, dass wir das zusammen feiern müssen. So sind wir dann am Abend zuvor mit Robin, Christopher und zwei Zimmerkameraden aus unserer neuen Unterkunft an den Strand gegangen und feierten rein.

Wie es weitergehen soll

Es ist zwar schade, dass wir nicht spontan irgendwo hin fahren können und uns einfach vor Ort erkundigen können, wo man übernachten kann, aber nach der Aktion vom ersten Tag in Christchurch werden wir ab sofort mindestens zwei Wochen vorher anfangen, uns um unseren Schlafplatz zu kümmern.
Der ursprüngliche Plan war, in Christchurch zu bleiben und mindestens zwei Monate zu arbeiten. Anschließend wollten wir mit dem verdienten Geld ein Auto kaufen und dann herum reisen. Da die Temperaturen aber geringer sind als wir zuvor vermuteten und es in 2-3 Monaten natürlich nicht wärmer werden wird, werden wir jetzt nach einem Auto suchen und dann sofort reisen. Die Arbeit werden wir erst einmal hinten anstellen, um jetzt die letzten zwei warmen Monate zum Campen auszunutzen.